„Das Spiel mit den Formen“ oder „Gärtnerin meines Lebens“

Ich hätte jetzt schreiben können: „Der Wecker riss mich aus dem Schlaf!“ Hört sich dramatischer an, wäre aber gelogen. Die Sommerzeit hatte keinen Zutritt mehr zu meinem Schlafzimmer! Von daher benutze ich meinen Wecker eher zur stummen Zierde denn als Folterinstrument. 

Keine Ahnung, was mich letztendlich weckte! Vielleicht das hereinfallende gestrichelte Sonnenlicht, dass sich durch die Ritze des Rollos mogelte und an meiner Nase kitzelte. Oder einfach mein Body, der mich daran erinnern wollte, dass ich nicht zum Schlafen auf die Welt gekommen bin.

Langsam nahm ich meine Körperlichkeit wahr, die kuschelige Wärme meiner Bettdecke, das noch wohltuende Schweigen in meinem Kopf. Ich genoss es einfach „wieder da“ zu sein. Auf meiner morgendlichen Begrüßungsinspektion durch meinen Body blieb ich etwas länger bei meinen Augen stehen. Sie hatten gerade eine harte Zeit: viel zu viel Bildschirmarbeit. Ich konnte es ihnen anmerken. Doch leider ließ es sich im Moment nicht vermeiden. „Alles in Ordnung“, winkten sie mir lächelnd zu. Ich lächelte zurück und spürte wieder diese tiefe Verbundenheit zu meinem Body. Was für ein tolles Team ich da hatte.

Ich beschloss, meine Augenabteilung etwas zu entlasten.

Augenfitness

Noch immer im entspannten Start-Modus nach einer erholsamen Nacht, machte ich hinter den geschlossenen Lidern einige Übungen, um die Muskeln meiner Augen zu stretchen und zu entspannen. Danach legte ich meine vorher warmgeriebenen Hände leicht gewölbt über sie, so dass es auch bei geöffneten Lidern stockdunkel war. Dieses „Palmieren“ liebten sie. Ich konnte ein dankbares Strömen im Schädelbett meiner Augen spüren.

Plötzlich tauchte in dem dunklen Weltall meiner Handkuppeln ein diffuses Netz aus violetten Farben auf, dass mich an Bilder erinnerte, die ich vor einiger Zeit bei einem Vortrag gesehen hatte. Der Referent Gregg Braden zeigte NASA Aufnahmen aus dem Weltraum, in denen dank einer neuen Technologie ein großes energetisches Netz erkennbar war, das alles umhüllte und miteinander verband. Es war unglaublich faszinierend.

Die Energiefäden in meinen Augenhöhlen begannen sich zu bewegen, Formen zu bilden. Ich folgte ihnen und entdeckte, dass ich sie verändern konnte – je nachdem, wohin ich schaute und worauf ich mich fixierte. Es machte total Spaß – das Spiel mit den Formen.

Ungeduldige Projekte

Ein lautes Klopfen meiner wartenden Projekte holte mich aus der Unendlichkeit des Universums zurück. Stimmt. Es gab viel zu tun. Ich sprang aus den Federn und machte mich für den Tag fertig – doch das Farben- und Formenspiel blieb sehr präsent.

Wie gut, dass manche Automatismen höchst praktikabel sind. So konnte ich noch ein wenig meinen Gedanken nachhängen, während die Routineabläufe von ich weiß nicht wem gesteuert wurden.

Wenn wir zu 100% aus Energie bestehen, aus Schwingung, und diese Formen und Farben nach Belieben verändern können, ob wir dann nicht doch viel mehr Macht über unser Leben haben, als uns manchmal bewusst ist?

Während meine Haare künstlerisch liebevoll in ihre strubbelige Ordnung gebracht wurden, überlegte ich weiter: Ob wir uns tatsächlich alles selbst zusammenkreieren, was wir erleben? Inzwischen war ich mir dessen ziemlich sicher. Fühlt sich natürlich echt sch…. an, wenn es gerade irgendwo nicht so gut läuft.

Andererseits…

Wenn all das, was ich bisher erlebt habe, im Guten wie im Schlechten, zu 100% ein Ergebnis MEINER Schöpferkraft ist, dann sehe ich gerade einfach nur die Früchte meiner Samen, die ICH irgendwann irgendwo wahllos gesät habe. Aber es bleiben MEINE Früchte meiner Vergangenheit. Und wenn eine Frucht allzu bitter schmeckt, dann weiß ich zumindest, was nicht mehr in meine Beete kommt. Schafft also Klarheit.

Das macht mich natürlich – inzwischen saß ich in der Küche, drehte versunken an meiner Handmühle und genoss „nebenbei“ den aufsteigenden Duft der knirschend zermalmten Kaffeebohnen – zur mächtigsten Frau meiner Welt.

Ich bin die Gärtnerin meines Lebens,
meines Gartens.
Ohne wenn und aber.
Das hat was 😉

Ich kann JETZT und JETZT und JETZT immer bewusster entscheiden, welche Samen ich in Form meiner Gedanken und Worte für meine Zukunft wähle.

Na, die Zeit meiner bewussteren Wahl – ich werde mich hüten, von vollkommen bewusst zu reden – hatte schon vor langer Zeit begonnen. Am Anfang war ich zum Einkaufen aber wohl eher in der Sonderangebot-Abteilung eines Billig-Discounters – glaube ich zumindest .
Doch die Qualität meiner Samen entspricht von Jahr zu Jahr mehr meinen Wünschen.

Ich nehme die Ausreißer gelassen zur Kenntnis. Außerdem ist so manches „Unkraut“ ein hochwirksames Heilmittel. Also raus damit, ab in den Smoothie und ordentlich den Darm durchputzen.

Auf meinen neusten Samentütchen steht:

„Genießt das Miteinander“

„Für friedvolle Zeiten“

„Respekt, Respekt“

„Wertschätzung tut gut“

„Pusteblumen-Leichtigkeit“

„Freude“

„Das Leben tanzen“

… und so weiter!

Ich sehe die bunte Blumenwiese deutlich vor mir. Und sie scheint auf magische Weise weitere schöne Dinge nach sich zu ziehen, um die ich mich selbst gar nicht kümmern muss:

Ich spüre den warmem Hauch des Windes, höre das leise Gewisper unzähliger Blätter, ziehe tief den Duft von frisch gemähten Gras nach einem Sommerregen in meine Lungen und freue mich über die vielen Menschen, die sich hier oben am Berg versammeln, um gemeinsam das Leben zu feiern.

Während ich mit leichtem Bedauern die letzte Kaffeepfütze herunterschluckte grinste ich zugleich in mich hinein. Es sind schöne Formen, die ich mir kreiere.

Der Tisch war abgeräumt. JETZT konnte der Tag beginnen. Es wurde Zeit für einen weiteren erfüllten Gartentag, an dessen Ende ich zufrieden geschafft wieder in mein Bett sinken würde. Die Kreis schließen sich – immer.

P.S: Hole Dir Garten-Inspirationen bei meiner 21-Tage Challenge:
„The Feminine Hero“: Die Sprache der starken Frau
Es wird ziemlich bunt. Versprochen 🙂

Wir starten Samstag, den 15. Juni 2019

https://www.daniela-meyersick.de/die-sprache-der-starken-frau/

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