Ein guter Grund
Was ich in meinem Umfeld – egal ob soziale Medien, Freundeskreis oder Praxis – immer wieder bemerke, ist die Tendenz schnell zu (ver-) urteilen. Und wenn ich mir den tonalen Umgang in sozialen Medien anschaue, dann scheint das gerade eine Art Lieblingsbeschäftigung vieler Menschen zu sein.
Es wird gehetzt, geschimpft, verunglimpft und verhöhnt – und es gibt keinen Unterschied zwischen Schichten und Bildungsstand.
Im öffentlichen Bereich ist diese gegenseitige Verurteilung gut zu erkennen. Wir brauchen uns dazu nur folgende Bereiche anschauen:
- Klimawandel
- Impfzwang
- AFD
- Flüchtlingspolitik
Aber ist Dir schon einmal aufgefallen, dass Du in eine ganz schwere Energie hineinrutscht, wenn Du das in den Medien liest oder im Freundeskreis darüber diskutiert wird? Wenn diese Fronten aufgebaut werden. Das ist Trennung und mentaler Kampf.
Jede Art der Trennung beraubt uns kostbarer Energie. Es zieht uns wortwörtlich runter.
Wenn ich diese Debatten mitbekomme, frage ich mich inzwischen einfach:
was wäre, wenn wir all unser Potential zusammenschließen würden? Ob wir dann nicht schneller vorwärts kämen? Dadurch bleibe ich mit allen Seiten verbunden und in meiner höheren Energie.
Ich bin mir nämlich sicher, dass ich in der hohen Energie bessere Lösungen für meine und unsere Zukunft finde.
In Wirklichkeit haben wir doch das gleiche Ziel:
Glücklich, satt und zufrieden miteinander leben!
Das Gegenmittel zur Schwere der Trennung heißt übrigens:
Achtung…, Trommelwirbel….
Freude
Freude hat eine sehr hohe Schwingung. Sie baut uns auf, hebt uns an und lässt uns auf gute Weise über den Dingen stehen. Und Freude wird automatisch mehr, wenn wir sie teilen.
Außen wie innen?
Wir sehen die äußeren Schlachten sehr deutlich. Was ist mit der Verurteilung, die in uns selbst und unserem privaten Umfeld geschieht?
Erkennen wir die auch?
Könnte es sein, dass wir mit uns selbst und unseren Lieben in Wirklichkeit genauso erbarmungslos umgehen, wie mit fremden Menschen, die sich „komisch“ benehmen?
Als ich erkannte, dass ich die Menschen um mich herum beurteilte und in Schubladen steckte, war ich sehr erschrocken.
Ich kam mir plötzlich so arrogant und selbstgefällig vor. Dabei waren das zwei Attribute, die ich bei anderen zutiefst verabscheute. Tja, das die Zeit, in der ich die Spiegeltechnik entdeckte – eine blöde, weil gnadenlos ehrliche Technik!
Was ich aber definitiv nicht vorhatte, war jetzt eine Selbstkasteiung. Ich nahm die Erkenntnis meiner Arroganz an – allerdings mit einem kleinen Trick. Wenn ich schon arrogant war, dann maximal in homöopathischer Verdünnung.
Dieser kleine Trick sorgte dafür, dass ich die Tür der Selbsterkenntnis nicht gleich wieder zuschlug, sondern dass sie offen blieb. Und das war der wichtigste Schritt für ein Leben mit mehr Leichtigkeit und innerer Zufriedenheit.
Durch Annehmen sind Wunder möglich
Ich habe es mir das Annehmen meiner arroganten Aspekte also leicht gemacht. Und ich ging noch einen Schritt weiter. Ich wollte meinen Frieden damit machen. Also ging es darum, die Ursache meiner Arroganz zu entdecken.
Ich erkannte, dass ich mich in dem Moment wertvoller als die andere Person fühlte.
Was wiederum bedeutete, dass ich anscheinend das Gefühl hatte, meinen Wert vor mir selbst beweisen zu müssen.
Was man aber nicht nötig hat, wenn man sich seines Wertes sicher ist.
Je mehr mich dieser Weg in meine inneren Tiefen führte, desto kleiner und verletzlicher fühlte ich mich. Bis ein kleines 3 jähriges Mädchen vor meinem inneren Auge auftauchte. Es war traurig. Es hatte das Gefühl, dass es alles falsch machte. Aber es wusste nicht warum.
Dabei war sie so ein süßes kleines Mädchen. In meinem inneren Bild kniete ich mich hin und nahm sie in den Arm. Ich spürte sofort, wie dankbar sie war, sich nicht mehr so alleine zu fühlen und einfach nur gehalten zu werden. Mein Herz wurde warm, floss über und hüllte die kleine Daniela in einen Mantel der Geborgenheit.
Ich sprach mit sanfter Stimme zu ihr, und erklärte ihr, dass sie wundervoll sei. Ich sagte, dass sie gar nichts richtig oder falsch machen könne, sondern dass sie einfach voller Freude das Leben entdecken dürfte. Tränen der Rührung stiegen in mir auf, weil ich spüre, wie sehr sie sich nach solchen Worten gesehnt hatte.
Und meine Arroganz?
Kommt nur noch höchst selten zu Zuge. Es ist aber ein gutes Gefühl, dass ich weiß, dass ich sie einsetzten könnte, falls jemand mal wirklich auf den Pott gesetzt werden muss, wenn er sich anderen gegenüber unmöglich benimmt.
Ein guter Grund
Es war eine unglaublich heilsame Erfahrung. Seit dem Moment war mir absolut klar, dass wir für alles, was wir tun, einen guten Grund haben. Wir wollen, dass sich ein Teil in uns besser fühlt. Und das ganze hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Menschen zu tun, der in dem Moment in der echten Welt vor mir steht.
Es sind einzig und allein meine eigenen Themen, die durch andere Menschen höchstens getriggert, also aktiviert werden. Ist das nicht freundlich von denen? So kann ich mich viel besser erkennen und etwas ändern
- Wenn wir uns anderen gegenüber zum Beispiel verschließen oder abweisend sind, dann wird es einen guten Grund haben. Welchen? Wobei hilft uns diese Art zu handeln?
- Wenn uns die Unordnung unser Lieben aufregt, dann gibt es ebenfalls ein Thema in uns. Ansonsten würden wir freundlich aber bestimmt sagen: „Räum bitte Deinen Kram weg!“und gut ist. Aber wir würden uns nicht stundenlang aufregen und vor allem in der Aufregung steckenbleiben. Es gibt also etwas in uns, was gerade wieder einmal richtig lebendig wird. Was ist das?
- Es gibt so viele taffe Frauen, die rundherum Anerkennung bekommen, aber trotzdem so abwertend über sich selbst denken oder sogar sprechen. Auch das wird einen guten Grund haben. Wozu dient es ihnen?
Letztendlich geht bei dieser Geschichte darum, dass wir den Blick von den anderen zu uns selbst lenken. Je mehr ich erkannte, dass ich für alles, was ich tat, einen guten Grund hatte, desto besser konnte ich andere stehen lassen, wo sie standen. Denn mir war klar, dass jeder von uns versucht, bestmöglich durchs Leben zu kommen.
Je reflektierter wir sind, desto angenehmer wird das Leben und werden wir als Mitmensch. Es lohnt sich also, sich Fragen zu stellen, die sich nur jeder selbst beantworten kann. Aber es sind die Fragen, die Dein Leben verändern können.
Einladung zum Wachstum
Notiere in dieser Woche alle Situationen, in denen Dir bewusst wird, dass Du andere oder Dich selbst bewertest, bzw. verurteilst
Nimm Dir Zeit und folge diesen Urteilen in Dein Innerstes – so wie ich es oben beschrieben habe.
Wohin führt es Dich?
Wen triffst Du?
Wie fühlst Du Dich?
Wenn Du am richtigen Punkt angekommen bist, wirst Du automatisch wissen, was zu tun ist. Schließlich besitzt Du ein Herz.
Ich wünsche Dir eine erkenntnisreiche und Deinen inneren Frieden stärkende Woche.
Denn: wir innen so außen. Der Friede, den wir gerne in der Welt sehen möchten, fängt in uns an
Herzlich
Daniela
P.S. Du kommst alleine nicht weiter, merkst aber, dass Du etwas verändern möchtest?
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