„Einen Tag voll runder Sachen“
Ich weiß nicht, ob es allen kreativen Menschen so geht. Ich habe auf jeden Fall immer mal wieder das Gefühl, dass ich auf so viele Ebenen gleichzeitig herum plorke (=play & work), dass es manchmal scheint, als würde nichts wirklich fertig werden.
In dem Moment fühlt es sich auch nicht so an, als würde etwas wirklich Greifbares dabei herauskommen. Ich weiß aber auch, dass plötzlich auf eben so vielen Ebenen die Ergebnisse aufploppen – wie die überreifen Knospen, die noch auf den allerletzten wärmenden Sonnenstrahl gewartet haben, um sich endlich in ihrer vollen Pracht zu zeigen.
Dann sitze ich vor diesen Ergebnissen und bin sprachlos und dankbar und ergriffen zugleich.
Doch es gibt auch die Phasen, in denen es ein kleines bisschen zu lange dauert – für mein Empfinden. Die Begeisterung lässt nach, der Sprühregen zündender Funken versiegt langsam aber sicher, und dann kann es passieren, dass ich die Dinge hinschmeiße, weil ich glaube, dass es nicht klappt.
Ich weiß, dass es nicht stimmt. Ich weiß, dass nur noch ein paar Funken fehlen, aber die Gefahr ist groß, den Fokus zu verlieren und mit einer anderen Sache von vorne anzufangen – während eine Stimme leise flüstert: siehst Du, das war ’ne Nummer zu groß.
Doch wenn ich diese Stimme vernehme, die mir einfach nur den Spaß verderben und in die Schwere der Funktionalität und Vernunft zurückzwingen will, werde ich flott.
Spätestens dann mache ich mir bewusst, dass ich „die Dinge“ in meinem Leben sehr wohl zu einem runden Abschluss bringen kann, und schon so unglaublich viel bewegt habe.
Es ist ein Spiel! Es ist wie eine extralange Sonderfahrt im bunten Riesenrad des Tages. Ich feiere einfach meine vielen kleinen alltäglichen Erfolge, die so winzig sind, dass sie an Bedeutung zu verlieren scheinen. Doch diese winzigen runden Dinge des Tages ermöglichen erst die großen Dinge.
Heute bin ich zum Beispiel so richtig voll und ganz aufgestanden – ich habe nicht mittendrin aufgehört. Bin nicht mit einem Fuß im Bett geblieben, während der andere auf der Matte stand. Ganz im Gegenteil: ich bin vollkommen bewusst aufgestanden.
Ich habe Lust auf einen Kaffee gehabt. Und ich habe sehr bewusst das Wasser aufgesetzt, den Kaffee von Hand gemahlen, die Kanne befühlt, den Nöppel runtergedrückt, mir die Tasse gefüllt und genussvoll und zufrieden meinen Kaffee getrunken. Ich meine: so aus dem nichts einen Kaffee kreieren, hat schon fast etwas mystisches.
Ich habe 10 Minuten meditiert. Die ganzen 10 Minuten – von Anfang bis zum Ende. Das war eine runde Sache und tat sehr gut.
Ich habe eine Banane aufgemacht, habe sie langsam gegessen, bin aufgestanden und habe die Schale sofort in den Müll geworfen. Abgeschlossen. Das Ergebnis: ein wohliges Gefühl im Magen ohne weitere Spuren zu hinterlassen – Halleluja!
Das Ganze hat mir dermaßen imponiert, hat mich so motiviert, dass ich beschloss, endlich mal wieder eine kleine Runde joggen zu gehen. Nur eine ganz kleine, damit ich mir wenigstens mal wieder sagen kann: ich war joggen. Und weil ich durch diese Minivorgabe so entspannt lief, habe ich dann doch mal eben die große Runde gedreht – Halleluja!
Heute gibt es also eine extra-lange Sonderfahrt im Riesenrad. Und ich bin noch nicht fertg. Es macht einfach zu viel Spaß. Mal schauen, wieviel Runden ich noch schaffe, bevor das Fahrgeschäft den Strom abstellt und sagt:
„Jetzt ist aber mal gut für heute. Du hast den Runden-Marathon geschafft. Geh mal lieber `ne Runde schlafen. Das tut auch gut!“
Aber noch nicht. Ein paar Runden schaffe ich noch vorm Sonnenuntergang. Ich wünsche Euch auch einen wundervollen runden und genußvollen Sonntag.
Herzlich
Daniela
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